Englischhausaufgaben

Lernen mit Tina

Tina Balow war Anfang 2017 für 6 Wochen als Volontärin im Kinderdorf.

Heute vor ziemlich genau einem Jahr, im Februar 2017, betrat ich das erste Mal in meinem Leben afrikanischen Boden. Ich landete in Kenia, genauer gesagt in Kisumu.

IMG 0193Ich war sehr aufgeregt. Zwar bin ich bereits viel gereist, aber noch nie auf diesem Kontinent, über den man so viel liest und hört, aber über den ich, wenn ich ehrlich bin, absolut nichts wusste. Vom Flughafen aus ging es mit Matatus (Bussen)und Pikipikis (Motorräder)weiter auf der Reise.  Durch volle Städte, über staubige Straßen und Wege, hinein in ein abgelegenes Dorf, bis nach Aterait.

DSC05983 KopieAls ich das erste Mal den Berg sah, an dessen Fuße das Heim liegen sollte war ich beeindruckt. Die Landschaft hier ist traumhaft! Als ich dann endlich im Heim ankam war ich sehr nervös. Doch das brauchte ich gar nicht. So herzlich und offen wurde ich selten begrüßt. Karibu sana (Herzlich Willkommen) hieß es überall! Die Kinder waren genau wie ich erstmal schüchtern und beim ersten gemeinsamen Mittagessen beobachteten wir uns gegenseitig gespannt. Besonders lustig war es für alle zu sehen wie ich aß. Es ist nicht so leicht auf einmal mit den Händen zu essen und Ugali (ein Maisbrei) war mir auch völlig unbekannt. Ich stellte mich ziemlich ungeschickt an und als mir auch noch alles zu heiß an meinen europäisch sensiblen Händen war, hatte ich die Lacher auf meiner Seite.

Die ersten zwei Tage waren etwas schwer für mich. Die Kinder sprachen kaum oder gar kein Englisch und ich kein Suaheli. Nach und nach kamen aber viele Bewohner des Dorfes um mich zu begrüßen und alle freuten sich so sehr über meinen Besuch, dass ich gar nicht anders konnte als mich mit zu freuen. Und mit den Kindern? Mit Kindern braucht man keine gemeinsame Sprache, um sich zu verstehen.  Wir fingen an gemeinsam zu spielen, sie brachten mir ein paar Worte Swahili und auch Ateso, ihre Muttersprache, bei.

IMG 1028Wenn sie aus der Schule kamen machten wir gemeinsam Hausaufgaben und wenn es nachmittags weniger heiß war spielten wir Fußball. Hausaufgaben waren natürlich eine Herausforderung, aber sie hatten viel Spaß daran, da sie genauso viel lernten wie ich. Das Leben in ALAKARA ist nicht mit meinem Leben in Potsdam zu vergleichen, wir hatten keinen Strom und kein fließendes Wasser, aber man lernt schnell was wirklich zählt. Obwohl es natürlich für Begeisterung sorgte, als während meines Aufenthaltes Kabel verlegt wurden und wir plötzlich Licht hatten! Aber man lernt, sich über andere Dinge zu freuen. Und die Lebensfreude und Liebe, die diese Kinder verbreiten, ist alles was wichtig ist und umso erstaunlicher, wenn man daran denkt, was sie bereits erleben mussten. ALAKARA ist ihr zu Hause geworden.

Und ich bin glücklich, dass es für 2 Monate auch mein zu Hause war. Ich habe viel über das Leben und die Menschen hier gelernt, viele Eindrücke mitgenommen, die man kaum beschreiben kann. Der Abschied fiel mir sehr schwer, denn diese 6 Kinder und ihre Pflegemutter wurden meine Familie. Aber bereits da stand fest, dass ich wiederkommen werde!

Nord-Süd Partner e.V.

Silke Mros
Am Kiefernwald 21, 14558 Nuthethal

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